Filmreihe: Die Dämonen des Ostens

Das düstere Reich des Ostens hat mich – ganz losgelöst vom aktuellen Konflikt in der Ukraine – schon immer sehr interessiert. Die Länder, die nach dem Zweiten Weltkrieg für fast fünfzig Jahre hinter dem Eisernen Vorhang verschwanden, sind nicht einfach nur Länder, die sich durch liebenswürdige leicht klischeehafte Eigenarten unterscheiden, wie beispielsweise ein Lenkrad auf der rechten Seite oder die Angewohnheit um fünf Uhr nachmittags Tee oder einen Espresso unter Renaissance-Kolonnaden zu trinken oder sein Croissant in eine Schale mit Milchkaffee zu stippen und Gauloises zu rauchen, aber ansonsten doch recht ähnlich sind, sich vor allem auf einen Bestand gemeinsamer Erfahrung stützen: Frieden, Wohlstand, Freiheit und Individualismus.

Nein, es sind fremde Welten. Zumindest für mich. Entfernte Planeten mit anderer Mentalität und anderen Sitten, so wie Odysseus nach dem Ende der Trojanischen Krieges auf seiner Irrfahrt zurück nach Ithaka die fremden Völker der Lotophagen, Laistrigonen und Zyklopen erschienen sein mögen („Dort ist weder Gesetz, noch öffentliche Versammlung; Sondern sie wohnen all‘ auf den Häuptern hoher Gebirge/ In gehöhleten Felsen, und jeder richtet nach Willkür / Seine Kinder und Weiber, und kümmert sich nicht um den andern“). Nein, natürlich ist das in der Realität nicht so. Hinter der Mauer lebten empfindsame, vernunftbegabte Wesen, die man aber unterjocht und gepeinigt hat, was in den Seelen und im Verhalten seine Spuren hinterlassen hat.

Den Begriff „Dämonen“ im Titel verstehe ich in dem Sinne, wie ihn Dostojewski in seinem Roman „Бесы“ (deutsch: „Die Besessenen“ oder „Die Dämonen“) verwendet, in welchem er das Aufkommen der Nihilisten und das Vorausahnen damals noch fernen des stalinistischen Terrors thematisiert. Seine Übersetzerin ins Deutsche Swetlana Geier hat den Titel „Бесы“ etymologisch näher an seinem eigentlichen Sinn als „Böse Geister“ übersetzt. Und um diese handelt es sich hier: die Geister des Hasses und der Barbarei, die noch in diesen Ländern glimmen. Das Nachwirken des Terrors und der Unmenschlichkeit, die man in den Augen der Menschen sehen kann.

Dass wir uns recht verstehen: diese Geister und Monster lauern auch in Deutschland, und zwar en masse. Die Deutschen haben sie nur in einer atemberaubenden Verdrängungsleistung in die hintersten und entferntesten Kammern ihres kollektiven Gewissens verbannt, wovon im Verlauf dieses Artikels noch die Rede sein wird. Wie Peter Pomerantsev in einem Interview sehr klug analysiert hat, sind Deutschlands verdrängte Verbrechen und Traumata mit dem Krieg in der Ukraine unmittelbar verbunden.

Vor einigen Wochen habe ich einen sehr interessanten Artikel des Filmkritikers von Le Monde, Jacques Mandelbaum, gelesen, in welchem er die neuesten russischen, ukrainischen und rumänischen Filme vorstellt und sie mit einem fast schon expressionistischen Vokabular anpreist: „Ohne jeden Film in seiner Eigentümlichkeit beschreiben zu müssen, möchten wir auf essenziellere Weise die großen Motive herausarbeiten, die sie beherrschen und sie sie ganz oder teilweise teilen. Als da wären: der Hass auf seine Mitmenschen, der Bruch zwischen Eltern und Kindern. Die Rückkehr zu primitiven Kräften (Wälder und Tiere). Die Zerstörung durch das Feuer. Der Abstieg in die Nacht. Ein allgemeiner Befund, der die alten deuteronomischen Verwünschungen beschwört“ (Übersetzung durch den Verfasser).

Diese Zeilen haben mich sofort in ihren Bann gezogen, so dass ich beschlossen habe, alle dort genannten Filme anzuschauen und zu besprechen. Zum Zeitpunkt des Verfassens sind noch nicht alles Filme im Stream erhältlich, so dass der Artikel nach und nach ergänzt wird.

  1. Loveless

Den Anfang macht der Film „Loveless“ aus dem Jahr 2017 des Regisseurs Andrej Swjaginzew.

Der Filmtitel auf Russisch lautet Нелюбовь, wörtlich übersetzt: „Nicht-Liebe“, und gibt das Thema schon gleich vor. Er handelt von dem Hyper-Materialismus und der Lieblosigkeit in den post-sowjetischen Gesellschaften zwischen den Menschen und Mitbürgern, zwischen Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern.

Das Drama spielt sich innerhalb einer Kleinfamilie ab. Ein Ehepaar zerreißt sich in einer häßlichen Scheidung. Der Mann, ein opportunistischer Karrerist, hat schon eine jüngere Frau als Partnerin, die von ihm auch bereits schwanger ist. Auch die Frau hat einen gut situierten Mann gefunden. Nun muss nur die Eigentumswohnung verkauft werden, was zu Streit führt.

Auf der Strecke bleibt der gemeinsame zwölfjährige Sohn Aljoscha, ein trauriger, einsamer Junge mit einem ruhigen Gesicht und schönen grünen Augen, der unter den hasserfüllten Streitigkeiten seiner Eltern leidet und nicht mehr beachtet wird. Weder Vater noch Mutter wollen ihr neues Leben mit ihm belasten. Es ist beschlossene Sache, dass er in ein Internat gesteckt werden soll. Der gemeinsame Sohn ist das Relikt einer gescheiterten Ehe, schon längst Vergangenheit und für die beiden Egoisten nur ein Problem, das einem zwischen dem Verkauf der Wohnung und der Scheidung Kopfschmerzen bereitet.

Abgesehen von der eigentlichen Handlung ist auch das Setting interessant: nach dem Kommunismus der Ultra-Kapitalismus. Das zwanghafte Nachholen des Konsums und des Materialismus. Das obsessive Anhäufen von Statussymbolen und der übermächtige Wert, der dem richtigen Job und einer Eigentumswohnung beigemessen wird. Das permanente und penetrante Nachahmen klischeehafter westlicher Verhaltensweisen (Smartphones, Selfies, Anweisungen an „Siri“, „Foodies“ im Restaurant für Instragram).

Das zerstrittene Ehepaar lebt in einer trügerischen Blase des relativen Luxus in einem ansonsten heruntergekommenen Land. Die Eigentumswohnung, um die es sich streitet, ist geschmackvoll eingerichtet und doch ist es eine Wohnung in einem Sowjet-Plattenbau.

Es ist schmerzhaft dabei zuzusehen, wie sich die ehemaligen Ehepartner zerfleischen und demütigen. Besonders Schena, die Mutter, ist giftig und aggressiv.

In dieser Situation verschwindet Aljoscha nach der Schule. Die Eltern engagieren eine private Suchorganisation, deren Mitglieder sich allerdings als einzige Sorgen um Aljoscha zu machen scheinen. Die Eltern schaffen es noch nicht einmal in einer solch ernsten Situation zusammenzuhalten.

Kurz darauf wird in der Rechtsmedizin eine übel zugerichtete Jungenleiche eingeliefert, auf die Aljoschas Beschreibung passt. Beide Eltern weigern sich, den toten Jungen als ihren Sohn Aljoscha zu identifizieren.

Am Ende ist die Wohnung verkauft. Die Scheidung ist vollzogen und die Eltern leben mit ihren jeweils neuen Partnern zusammen.

Schena hat ihren Status verbessert. Sie lebt mit ihrem wohlhabenden Partner in einer luxuriösen Wohnung. Boris hat sich verschlechtert. Er lebt mit seiner neuen Partnerin und dem Säugling in einer kleineren Wohnung und muss noch mit seiner grauenhaften Schwiegermutter zusammenwohnen. Es bahnt sich genau die gleiche Beziehungskatastrophe an, wie zuvor.

Aljoscha bleibt verschwunden. Warum er verschwunden ist, wo er abgeblieben ist und ob er der Junge auf dem Seziertisch war, bleibt ungeklärt.

Es ist ein trauriger, düsterer, deprimierender Film, in dem einige Kritiker eine Metapher für Russland uns seine Gesellschaft sehen. Eine Gesellschaft abgestumpfter, egoistischer Erwachsener, in der Kinder schnell unter die Räder kommen können. Eine entpolitisierte Gesellschaft, die nach maximalem materiellen Wohlstand strebt und die Vergangenheit und die Dämonen verdrängt, die zu dieser Situation geführt haben.

Erschütternd sind die geschilderte Achtlosigkeit, die Sprachlosigkeit, der Egoismus und die zwischenmenschliche Brutalität. Es ist schwer zu verstehen, wie zwischen zwei Menschen, die sich einmal wenn nicht geliebt, so doch verstanden haben, ein solcher Hass entstehen kann.

2. Babyn Yar. Kontext

Der dokumentarische Film „Babyn Jar. Kontext“ aus dem Jahr 2021 behandelt das größte Einzelmassaker an Juden im Zweiten Weltkrieg. An zwei Tagen im September 1941 wurden zwischen 25.000 und 33.000 Juden in einer Schlucht in der Nähe von Kiew erschossen. Während in den Vernichtungslagern in Polen mit Gas gemordet wurde, fand auf dem Gebiet der Ukraine die „Shoah mit Kugeln“ statt. Die berüchtigten Einsatzgruppen löschten mit Unterstützung ruthenischer/ukrainischer Gehilfen Menschenmassen wie Fliegen aus. Mein Bloggerkollege Andreas Moser hat darüber einen interessanten Artikel geschrieben.

Regisseur Sergei Loznitsa hat für diesen Film bisher unveröffentlichte Filmaufnahmen zu einer Dokumentation montiert.

Zwei Ausschnitte sind besonders erschütternd. Der erste ist die Zeugenaussage einer ukrainischen Frau, die von den Deutschen fälschlicherweise als Jüdin zur Schlucht verschleppt worden war. Es gelingt ihr, den Irrtum aufzuklären, woraufhin ihr befohlen wird, mit anderen Russen und Ukrainern, die nicht erschossen werden sollen, neben der Grube zu warten, die sich immer weiter mit Leichen füllt.

Die Erschießungen dauerten bis zum Einbruch der Dunkelheit. Als sie am Abend freigelassen werden sollte, erschien ein Gruppenführer und befahl, auch die fälschlicherweise verschleppten Ukrainer und Russen zu erschießen, da sie ansonsten von dem Massaker berichten könnten.

Es ist bereits Dunkel, als sie mit den anderen Schicksalsgenossen an den Rand des Massengrabs geführt wird. Sie wird von den Schüssen nicht getroffen und lässt sich ins Massengrab fallen. In der Dunkelheit gelingt es ihr dann aus der Grube zu kriechen, als bereits Erde auf sie geschaufelt wird und zu entkommen.

Der zweite entsetzliche Ausschnitt ist die Aussage des Soldaten Boris Drachenfels, der über den Ablauf der Erschießungen aussagt. Die Kinder wurden von ihren Eltern getrennt, die zuerst erschossen wurden. Die Soldaten nahmen sodann die Kinder in den Arm, verpassten ihnen einen Kopfschuss und warfen die Kinderleichen auf die ihrer Eltern ins Massengrab.

Es ist ein auf ewig unentschuldbarer Frevel. Ich denke, dass es trotz der aktuellen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine nicht schadet, sich in Erinnerung zu rufen, was unsere Groß- und Urgroßväter vor gar nicht so langer Zeit in exakt diesem geschundenen, blutbesudelten Land getan haben.

Das Thema „Shoah der Kugeln“ und Babyn Jar ist auch in der Ukraine ein sehr heikles Thema, und zwar nicht nur wegen Stepan Bandera, des ukrainischen Freiheitsidols mit der widersprüchlichen Biographie: einerseits ein glühender Nationalist, andererseits ein eingefleischter Antisemit, der sich im Zweiten Weltkrieg den Deutschen andiente, von ihnen aber auch eine zeitlang ins KZ gesteckt worden war.

Regisseur Sergei Loznitsa erklärt die Verlegenheit so: „In Lwiw, das 1939 zu Polen gehörte, bestand die Bevölkerung zu 60 % aus Polen und zu 25 % aus Juden. Die Juden wurden von den Nazis ermordet. Stalin hat die Polen 1945 deportiert und die Stadt für die Ukraine annektiert. Wer, glauben Sie, hat sich in den Wohnungen der einen und der anderen einquartiert? Wer hatte ein Interesse daran, dass niemand zurückkehrt, um seine Wohnung herauszuverlangen? Dieselbe Situation hat sich in allen Städten im Westen und im Zentrum der Ukraine wiederholt. Ein Volk ist verschwunden: es gab mehr als zwei Millionen Juden in der Ukraine, heute sind es vierzigtausend. Und die Mehrheit derjenigen, die überlebt haben, hat das Land sofort nach der Öffnung der Grenzen 1988 verlassen. Fragen Sie sich mal, warum. »

Die Sowjets und die Ukrainer, wollten nach dem Zweiten Weltkrieg nichts mehr von dem Massaker in Babyn Jar und anderswo wissen und verfüllten die Schlucht mit Industrieschlamm. Nach größeren Regenfällen und einem Unfall in der nahegelegenen Ziegelei brach der Damm am 13. März 1961 und überflutete Vororte im Norden Kiews. 146 Menschen starben. Karma?

3. Evolution

Sehr schwere Kost, die in der zweiten Hälfte etwas heiterer wird, ist der ungarische Film „Evolution“ von Kornél Mundruczó aus dem Jahr 2021.

Der Film umfasst drei Teile, die nach Personen benannt sind, und beschäftigt sich mit den generationenübergreifenden Traumata des Holocausts und dem Versuch zu erklären, wie man das Gewicht tragischer Ereignisse tragen kann, die man jedoch selbst nie erlebt hat.

Der Film ist in seiner Form und seinen Ausdrucksmitteln sperrig und schert sich überhaupt nicht darum, das Thema für eventuell für einen weiteren Personenkreis zu versüßen. Kornél Mundruczó  und die Drehbuchautorin Kata Wéber sind gewissermaßen die Anti-Spielbergs.

Der Film ist meist in sehr langen Einstellungen ohne Schnitte gedreht und bedient sich teilweise des Stilmittels des magischen Realismus.

Im ersten Teil des Films, dem kürzesten der drei, wird überhaupt nicht gesprochen. Drei Arbeiter – vermutlich Häftlinge – reinigen nach der Befreiung von Auschwitz eine Gaskammer mit Desinfektionsmitteln. Die Tätigkeit in der beengten von Zwielicht erhellten Mordzelle mit den grünlichen Wänden ist erdrückend. Aus den Ritzen in den Betonwänden ziehen die Häftlinge menschliche Haare, dann Strähnen, dann ganze Stränge und schließlich endlos lange Lianen aus Haaren aus der Mauer.

Plötzlich hören sie Babygeschrei und holen nach frenetischer Suche ein kleines Mädchen unter einem Abflussgitter hervor. Es ist Éva, die von Rotarmisten mit Mänteln und Tschapkas gewärmt und gerettet wird.

2. Teil und Sprung in die Gegenwart: Éva lebt als leicht senile alte Frau in ihrer Wohnung in Budapest. Ihre gestresst wirkende Tochter Léna stürmt herein. Zwei Dinge müssen erledigt werden: Éva soll als Holocaustüberlebende und Zeitzeugin bei einer Feierlichkeit auftreten und geehrt werden und Lénas Sohn Jónas muss in einem Kindergarten angemeldet werden. Es entwickelt sich ein Kammerspiel zwischen Léna und ihrer Mutter, bei dem der Eindruck entsteht, dass dieses bereits unzählige Male zwischen den beiden aufgeführt wurde.

Évas obsessives und zwanghaftes Kreisen um den Holocaust und Lénas Versuch, diese Last abzuschütteln und ein normales Leben zu leben.

Sie benötigt die Geburtsurkunde ihrer Großmutter, um ihren Sohn in einem jüdischen Kindergarten anzumelden. Problem: Évas Mutter und Lénas Großmutter hatte fünf Geburtsurkunden, alle gefälscht, um zu überleben. Die einzige, die auf eine jüdische Herkunft hinweist, will Éva nicht herausrücken, denn „man soll seine Kinder nicht auf den Listen der Deutschen eintragen. Das führt zu einer Katastrophe. Als mein Vater das getan hat, sind wir in Auschwitz gelandet.“

Man spürt die Last, die Léna nicht nur während ihrer Jugend, sondern auch ihr gesamtes Leben bis hin zur Gegenwart hat tragen müssen. Sie hadert mir ihrer Mutter und ihrem Leben: „Es heißt, Gott hat jedem einzelnen Menschen in der Gaskammer die Hand gehalten, warum hält er meine nicht? Warum mussten wir Brotrinden in Plastiktüten aufbewahren, Mutter?“, beschuldigt sie ihre Mutter. „Warum konnte ich keine normale Kindheit haben?“ Antwort: „Ich hatte selbst keine normale Kindheit!“. Éva wurde während eines Appells in Auschwitz geboren, die anderen Häftlinge schirmten die Mutter ab, während sie gebar und sich dabei in ihre Faust biss.

In Zwischensätzen spürt man die Perpetuierung von Verhaltensweisen: Léna ist frisch geschieden und erzieht ihren Sohn allein. Auch Lénas Vater ist gegangen, nach dem Aufstand von 1956 ist er nach Israel gegangen. Denkbar ist aber auch, dass er das ständige Kreisen um das immer selbe Thema irgendwann nicht mehr ertragen hat. Wer weiß.

Im dritten Teil lässt die erdrückende Spannung des familiären Kammerspiels nach.

Es geht um Jónas, Lénas halbwüchsigen Sohn, der in Berlin auf eine Schule geht und von seinen muslimischen Mitschülern gemobbt wird.

Er sollte als Hausaufgabe eine Martinslaterne bauen, hat sie jedoch aus Faulheit nicht gebastelt, so dass seine Mutter Léna die Laterne gebastelt hat. Allerdings hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie eine Martinslaterne aussieht, so dass sie eine Chanukka-Laterne gebaut hat. Die Folge war, dass die Laterne von seinen Mitschülern angezündet wurde und in der Schule ein Feuer ausbricht, was ihm Ärger einbringt.

Andererseits ist das Feuer auch der Anstoß für eine Liebesbeziehung zu einem türkischen Mädchen mit kurzgeschorenem Haar.

So wird in dem relativ kurzen Film ein weiter Bogen vom Alptraum der Gaskammer zu einer zarten entstehenden Liebesbeziehung geschlagen. Der Zuschauer hofft, dass Jónas sich aus dem Bauch des Wals der transgenerationellen Traumata befreien kann.

To be continued.

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Eine Antwort zu Filmreihe: Die Dämonen des Ostens

  1. Andreas Moser schreibt:

    Oh, oh, das ist schwere Kost, diese Filme.
    Da muss ich die richtige Stimmung abwarten und eine Flasche Wodka bereit stellen.

    Vielen Dank für die Verlinkung meines Berichts über/aus Babyn Jar!
    Das mit dem Gedenken ist in der Ukraine tatsächlich ein bisschen kompliziert. Aus ukrainischer Sicht steht sowieso alles im Schatten des Holodomor, sowohl was Denkmäler als auch Museen oder die Erinnerungspolitik angeht.

    Und was du zur Westukraine angesprochen hast, führt zu einer fast schizophrenen Spaltung im Gedenken in der aktuellen Ukraine. Einerseits ist die Sowjetunion negativ besetzt, wegen Holodomor und Unterdrückung der ukrainischen Selbstbestimmung. Andererseits hat die Sowjetunion die Ukraine nicht nur gegen die Nazis verteidigt, sondern sie im und nach dem Zweiten Weltkrieg territorial erheblich vergrößert: https://andreas-moser.blog/2020/01/31/1941-1945/
    Das will natürlich auch niemand hergeben. (Wobei mit Ausnahme Ungarns auch keiner der europäischen Nachbarstaaten irgendwelche Gebietsforderungen aufstellt.)

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