Neulich musste ich an eine Band denken, die ich in meiner Jugend gern und oft gehört habe: die schwarze Punkband Bad Brains.
Es gibt nicht viele Gelegenheiten, bei denen man sich diese Musik anhören kann. Sie ist zu krass für alles. Man kann bei dieser Musik nicht nebenher arbeiten, lesen oder kochen.
Die Musik eignet sich nur dazu, die Band live zu erleben (was ich leider nie hinbekommen habe), dabei Basketball zu spielen oder wie meistens, sie als Begleitmusik an einem müßigen, zerquatschten Nachmittag, bei dem man bei Freunden auf der Couch oder dem Bett sitzt, Zigaretten raucht und dummes Zeug redet, laufen zu lassen.
Man muss sich nur den leicht irren Sänger H.R. ansehen, wie er auf der Bühne tobt, vom kreischenden, stakkatohaften Falsett zu melodischem Reggae wechselt.
Hier eine schöner Konzertmitschnitt aus dem CBGB’s, dem legendären Punkschuppen in der Lower East Side von 1982.
Witzig bei etwa Minute 6:50 ein höchstens 12-jähriger Junge, den seine basierten Eltern auf ein Punkkonzert mitgenommen haben.
Ich mag diese Stimmung, die dort herrscht. Schwarze und weiße New Yorker Kids, die gemeinsam Spaß haben, auf der Bühne pogen und wie die Gestörten in die Menge springen.
Damals als Punk das kollektive Jugendgefühl ausdrückte, bevor Ende der 80er Jahre HipHop kam und doch eine merkliche Trennung zwischen weißer und schwarzer Jugendkultur herbeiführte.
Es dauerte nur wenige Jahre bis Public Enemy und N.W.A. Bekanntheit erlangten. Im selben Jahr, an dem das obige Konzert stattfand, wurde auch ein Stück veröffentlicht, das allgemein als erster Rap-Song gilt (es gibt darüber sicherlich Streit, ich jedenfalls bin kein Dogmatiker, außerdem ist es mir völlig gleichgültig).
Ich mag auch dieses Video, zeigt es doch das dreckige Pleite-New York der 70er und 80er Jahre, bevor Bürgermeister Rudolph Giuliani in der Stadt aufräumte.