In dem Pulk französischer Schriftsteller, die auch in Deutschland bekannt sind, gibt es einen, der etwas stiefmütterlich behandelt wird, weswegen ich heute den Autor Emmanuel Carrère vorstellen möchte. Ich bin nämlich der Meinung, dass er gut schreiben kann und ein breites Themenspektrum anbietet. Er schreibt Romane, Filmkritiken und Reportagen. In den letzten Jahren schöpft er jedoch vermehrt aus seinem bewegten Privatleben.
Er selbst kokettiert damit, „rechts“ zu sein, was von seiner Klassenherkunft definitiv stimmt, aber was ich von den Positionen, die er in seinen Büchern oder in Interviews vertritt nicht wirklich bestätigen kann. Allerdings nur wenn man die traditionellen Tatbestandsmerkmale einer rechten Einstellung als Maßstab nimmt, also beispielsweise Antiparlamentarismus, Tradition, Antidemokratie, Ablehnung der individuellen Freiheit, Religion, Nostalgie eines „goldenen Zeitalters“ bei gleichzeitiger Ablehnung der Gegenwart usw., Faschismus.
Nichts davon findet man bei ihm, aber meiner Meinung nach ist in den letzten 10 bis 15 Jahren begriffstheoretisch so einiges durcheinandergebracht worden.
Bevor ich vier Bücher von Emmanuel Carrère vorstelle, möchte ich eine kurze Vorrede voranstellen. Im April dieses Jahres erschien in der Welt ein Interview der Frankreich-Korrespondentin Martina Meister mit dem „Rechtsextremismusexperten und Investigativjournalisten“ François Krug. Dieser vertritt die These, dass die Schriftsteller Sylvain Tesson, Michel Houellebecq und Yann Moix „Weggefährten rechtsextremer Ideologen“ seien und „rechtsidentitäre Ideologien in einem links dominierten Pariser Kulturbetrieb salonfähig gemacht“.
Da ich gerne lese, verhält es sich zufällig so, dass ich fast alle Bücher von Sylvain Tesson, den ich sehr bewundere und hier und hier bereits gewürdigt habe, und von Michel Houellebecq gelesen habe sowie auch die berüchtigte Trilogie von Yann Moix (auch hier kurz erwähnt). Ich glaube daher, mich mit dem Werk dieser Autoren doch ein klein wenig auszukennen.
Persönlich finde ich es überaus peinlich, dass dieses Interview überhaupt in der Welt erscheinen konnte. Da hat die interne Qualitätskontrolle schwer gepennt.
Tesson und Houellebecq als Reaktionäre zu bezeichnen ist von einer bodenlosen Ignoranz, um nicht zu sagen Dummheit.
Tesson ist zuvörderst ein Freigeist und Abenteurer. Ein Nonkonformist und Modernitätskritiker. Allenfalls kann man ihm vorwerfen, dass er sich in seinem Russland-Romantismus verrannt hat und zu lange ein romantisches Russenbild imaginiert hat, das es so wohl nur in seiner Phantasie gegeben hat, nämlich ein rauhes Land mit endlosen Landschaften, bevölkert mit Menschen, die zwar etwas ungehobelt aber ehrlich und vor allem nicht durch negative Einflüsse der westlichen Modernität verdorben und vor allem sehr trinkfreudig sind. Ja, diesen Vorwurf kann man ihm vielleicht machen, mehr aber auch nicht.
Bei Houellebecq ist der Vorwurf noch absurder. Er hat nämlich seine literarische Karriere („Ausweitung der Kampfzone“) mit einer kapitalistischen Kulturkritik begonnen. Zugegeben ein sehr französisches Thema, wo man aus seinem Misstrauen und seiner Ablehnung gegenüber dem angelsächsischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nie einen Hehl macht, vor allem in seiner komplementären Erscheinungsform aus Geldgier und Puritanismus.
Seine These, nämlich die Umformung und Degradierung des Bürgers im Sinne des „citoyen“ zum Konsumenten, hat er in seinen ersten drei Romanen vertieft („Ausweitung der Kampfzone“, „Elementarteilchen“ und „Plattform“; in letzterem Roman verknüpft er die These mit der Kritik am radikalen Islam.
Sehr schablonenhaft lautet seine These folgendermaßen:
Die Moderne hat beginnend mit der Nachkriegszeit und sich stark beschleunigend nach 1968 zu einer kapitalistischen Verwertungslogik in den zwischenmenschlichen Beziehungen und vor allem in der Sexualität geführt. Zu früheren Zeiten hatte die christliche Werteordnung und der damals noch bedeutendere Einfluss der katholischen Kirche und das Vorbild des heterosexuellen Familienmodells aus Vater, Mutter und Kind(ern) dafür gesorgt, dass fast alle Männer eine Frau haben und eine Familie gründen konnten. Die fortschreitende persönlichen Autonomie, der individuellen Freiheit und der Emanzipation der Frau und der Individuen im Allgemeinen – vor allem nach 1968 aber auch durch den unwiderstehlichen Siegeszug des angelsächsisch geprägten Gesellschaftsmodells, das sich durch seine soft-power aus Filmen, Serien und Ikonen aus Kultur und Showbiz durchgesetzt hat – brachten jedoch als Kehrseite auch Egoismus und die Zerstörung der vorher bestehenden menschlichen und sozialen Beziehungen mit sich, unter anderem eine Distanz zwischen den Geschlechtern, die in manchen Bereichen durchaus in eine Feindseligkeit übergegangen ist.
Gegenwärtig ist es nun so, dass ein sehr kleiner Teil sehr gut verdienender und gutaussehender Männer bei der Frauenwelt offenes Buffet hat, während der Großteil der „normalen“ Männer sich sehr anstrengen muss, um eine (Sexual-) Partnerin finden zu können und ein immer größerer Anteil von Männern vom heterosexuellen Partnerschafts- und Familienmodell komplett und unwiderruflich ausgeschlossen ist und zu einem hoffnungsloses Dasein in Isolation und Einsamkeit verdammt ist. Eine Situation, die nicht nur auf Männer beschränkt ist, sondern auch – in geringerem aber wachsendem Maße – auch Frauen betrifft. Seltsamerweise hat die Linke mit ihrem traditionellen marxistischen Erklärungsmodell, das grob gesagt immer ein Verhältnis aus Herrschern und Unterdrückten erblickt, und die sonst jede Ungleichbehandlung und jede Diskriminierung anprangert, hiergegen überhaupt gar nichts zu erinnern.
Oft wird ihm auch vorgeworfen Islamophob zu sein. Aus meiner Sicht ist es ein Kampfbegriff, den ich persönlich ablehne. Houellebecq kritisiert den Zustand und die Verfasstheit des Islam in seinem aktuellen Zustand.
Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass die Kritik an Dogmen, insbesondere religiösen Dogmen, ein Kernelement der Aufklärung und damit links ist.
In „Unterwerfung“ hat er auch sehr luzide beschrieben, was in dem nicht völlig unwahrscheinlichen Fall passiert, wenn ein islamistischer Politiker zum Präsidenten Frankreichs gewählt wird.
Houellebecq wird zwar gern gelesen, aber er ist kein Kultautor, dazu ist der zu sperrig und von seiner Persönlichkeit zu wenig liebenswert und die Wahrheiten, die er dem Leser und der französischen (oder westlichen) Gesellschaft um die Ohren haut, sind zu brutal. In Interviews drückt er sich häufig unklar und sibyllinisch aus. In seinen Romanen hingegen bedient er sich einer klaren und schnörkellosen Prosa und seine Gesellschaftsbetrachtungen und -analysen sind immer präzise akkurat. Weil er so eingängig und klarsichtig schreiben kann, dass man fast glauben kann, er könne in die Zukunft sehen, wird er von seinen Kritikern noch mehr attackiert.
Immer für eine Überraschung gut hat er, der in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten körperlich immer mehr verwahrloste und clochardisierte zuletzt Aufsehen erregt, weil er einem Filmproduzenten untersagen wollte, ein Porno-Projekt zu veröffentlichen, das ihn und seine Frau Qianyum Lysis Li, die seine Bücher ins Chinesische übersetzt, gemeinsam mit Amsterdamer Prostituierten in Szene setzt.
Wenn ich so darüber nachdenke, müsste ich ihm einen eigenen Artikel widmen, so vielschichtig, kurios und unvorhersehbar ist seine Persönlichkeit, doch kommen wir zurück zu unserem Ursprungsthema, dem Schriftsteller Emmanuel Carrère.
Jedesmal wenn ich ein Bild von ihm sehe, stelle ich mir die Frage, wie er eigentlich darauf klar kommt, der weiße Zwilling von Forest Whitaker zu sein.

credit: Von Dmitry Rozhkov – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22946273
Carrère lässt sich an wenigen Stellen seiner Bücher sagen, er sei „rechts“. Aus meiner Sicht ist diese Aussage sinnlos und dient nur der Provokation. Denn ein Franzose, der nur ein wenig Erziehung genossen hat, wird – und damit ist er dem Engländer ähnlich – niemals geradeheraus sagen, ob er politisch links oder rechts denkt. Das wäre viel zu vulgär und würde auch nicht den vielen Zwischenstufen und teilweisen Widersprüchen des politischen Empfindens gerecht werden. Außerdem gibt es in Frankreich mit seiner individualistischen Tradition durchaus auch libertäre Konservative, die weder Staat noch Bullen noch Bürokraten mögen.
Man wird erst nach einem längeren Gespräch, in dem der französische Gesprächspartner möglicherweise eine paar subtile Indizien streuen wird, einschätzen können, welcher politischen Obödienz er möglichweise folgt.
Emmanuel Carrère stammt jedenfalls aus einer konservativen, großbürgerlichen Familie. Dies war in den Ursprüngen nicht vorherbestimmt gewesen, wie der Artikel im Folgenden noch zeigen wird. Seine vor wenigen Tagen 94-jährig verstorbene Mutter, die Historikerin und Universitätsprofessorin Hélène Carrère d’Encausse, war lange Zeit Spezialistin für die Russische Welt und Sowjetologin und war seit 1990 Mitglied der Académie française, der prestigeträchtigsten Gelehrtengesellschaft Frankreichs und Hüterin der französischen Sprache.
Er selbst hat zunächst an SciencesPo studiert und war dann Regisseur, bevor er Schriftsteller wurde.
Die vier nachfolgenden Bücher fand ich interessant:
- Der Widersacher
Ich habe eine ganze Weile nachgedacht, was der Titel zu bedeuten hat, dreht sich das Buch doch um einen der aufsehenerregendsten Kriminalfälle Frankreichs der letzten 50 Jahre. Irgendwann verstand ich, dass der Titel die biblische Bezeichnung für, „den-dessen-Namen-man-nicht-sagen-darf“, für den „Gottseibeiuns“, für den Satan ist.

Was hatte der Protagonist seiner Reportage, den er im Titel als Teufel bezeichnet, getan? Diese Geschichte ist wirklich irre, fast schon irreal und grotesk, dass man sie nicht glauben könnte, hätte sie nicht derart tragische Konsequenzen in der Realität gehabt.
Jean-Claude Romand war ein bieder lebender und sehr bescheidener Arzt und eine Autorität auf seinem Fachgebiet, da er bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf arbeitete. So glaubte es zumindest sein Umfeld und seine ganze Familie. In Wahrheit hatte er sein Medizinstudium abbrechen müssen, weil er durch eine Prüfung gefallen war und exmatrikuliert wurde. Gegenüber seinen Freunden, seinen Eltern und seiner Freundin, die er später heiratete, hielt er jedoch die Legende aufrecht, er sei noch immer Medizinstudent, habe mit Auszeichnung bestanden und sei eine derartige Kapazität, dass die Weltgesundheitsorganisation ihn als Experten eingestellt hatte.
Während seine Frau dachte, dass er morgens über die Schweizer Grenze nach Genf zur WHO fuhr, saß er auf Autobahnraststätten und Parkplätzen in seinem Auto und wartete bis es Zeit war, wieder nach Hause zu gehen. Um die Illusion aufrechtzuerhalten erfand er Reisen zu Kongressen nach Südamerika und überallhin in die Welt. Zu diesem Zweck fuhr er zum Genfer Flughafen, wo er für ein paar Tage im Hotel eincheckte, und brachte seinen Kindern von dort ein paar Souvenirs mit.
Von welchen Einkünften lebte er, der seine Zeit auf Autobahnraststätten absaß? Er gab an, in der Schweiz eine perfekte Geldanlage entdeckt zu haben, bei der man Geld zu gigantischen Dividenden anlegen könne. So vertrauten ihm seine Eltern, seine Geliebte und weitere Familienmitglieder ihm, dem brillanten, über jeden Zweifel erhabenen Experten, ihr ganzes Vermögen an. Außerdem lebte er vom Erbe seiner wohlhabenden Frau, die ihm blind vertraute. Nie hat sie ihn in seinem angeblichen Büro in der WHO besucht, das doch nur einige Kilometer jenseits der Grenze lag, niemals hat sie ihn einen Patienten behandeln sehen.
Die Familie lebte in einem schönen Haus, das Ehepaar fuhr mehrere Autos.
Eine Weile lang, konnte der falsche Arzt wie bei einem Schneeballsystem, die einen mit dem Geld der anderen ausbezahlen, doch irgendwann trat ein, was jedem logischerweise einleuchten musste: das Erbe seiner Frau war aufgebraucht und auch die Ersparnisse der Familienmitglieder, die sie ihm zum Anlegen anvertraut hatten, waren restlos weg. Seine Geliebte war der Auslöser für darauffolgende Katastrophe. Sie verlangte erst freundlich, dann höflich, dann bestimmt und dann mit allem Nachdruck ihr Geld zurück. Irgendwann halfen alle Ausflüchte nichts mehr. Jean-Claude Romand, der falsche Arzt, hatte kein Geld mehr. Seine Lebenslüge, die er fast zwanzig Jahre lang aufrechterhalten hatte, drohte aufzufliegen. Sein Kartenhaus fiel in sich zusammen und damit drohte furchtbare Schande vor seiner Familie und seinen Freunden. Unerträglich für ihn. Am 9. Januar 1993 tötet er mit einem Baseballschläger seine schlafende Frau in ihrem Ehebett. Am nächsten Tag holte er bei seinen Eltern ein Gewehr und erschoss seine beiden Kinder, danach fuhr er wieder zu seinen Eltern und erschoss auch sie einschließlich ihres Labradorhundes. Anschließend fuhrer nach Paris zu seiner Geliebten und versuchte sie während einer Autofahrt zu strangulieren. Sie wehrte sich jedoch und es gelang ihr, die mörderische Raserei zu unterbrechen. Wieder zu Hause angekommen, setzte er das Haus mit den Leichen seiner Frau und Kinder in Brand, überlebte jedoch. Er wurde 1996 zu lebenslanger Haft verurteilt. 2019 wurde er wieder entlassen.
Eine aberwitzige Geschichte, bei dem es jedoch auch Carrère nicht völlig gelingt den Wahnsinn zu ergründen, wie man nicht nur seine eigene Familie ermorden kann, sondern vor allem die monumentale Anstrengung, die es bedeuten muss, zwanzig Jahre lang eine solch enorme Lüge aufrechtzuerhalten und zwanzig Jahre seines Lebens auf Parkplätzen zu verschwenden und dabei mit durchgetretenem Gaspedal gegen die Wand zu fahren.
- Limonow
Ich weiß nicht mehr, was mich dazu veranlasst hat, dieses Buch auf Deutsch zu kaufen. Ich kann es mir nur mit geistiger Umnachtung erklären, denn normalerweise lese ich französische Bücher immer im Original.

In diesem Buch versucht sich Carrère an einem biographischen Porträt des illustren Eduard Limonow, den ich hier schon einmal kurz angesprochen habe.
Es fällt nicht schwer, den Grund zu finden, warum Carrère so fasziniert von dieser Persönlichkeit war, deren Wege sich mehrmals gekreuzt hatten. Limonow, der vor drei Jahren gestorben ist, war ein widersprüchliche und schillernde Gestalt. Aufgewachsen in der Sowjetunion, sein Vater war angeblich KGB-Mann, eckte er schnell mit den Autoritäten und der Staatsmacht. Als es in den 1970er Jahren ein winzig kleines Zeitfenster gab, in welchem die sowjetischen Behörden, russischen Juden die Ausreise genehmigte, sprang Limonow auf die Gelegenheit und reiste nach New York und später nach Paris aus. Doch sein Charakter zwang ihn auch dort dazu, sich mit der Gesellschaft anzulegen. In diesem Punkt ist er seinem provokatorischen Landsmann Piotr Pavlenski nicht unähnlich.
Sein unbestreitbares literarisches Talent und seiner Neigung zur Provokation, trieben ihn zwangsläufig zur Redaktion von „L’Idiot international“, einer zunächst linken Zeitung, die zu Beginn ihrer Gründung immerhin von Simone de Beauvoir protegiert wurde und finanziert von der aus der linken maoistischen Szene stammenden Erbin und Mäzenin Sylvina Boissonnas. Sehr bald jedoch setze sich unter der Leitung des irrlichternden Chefredakteurs Jean-Edern Hallier eine andere Verlagslinie durch, seine Devise war: provozieren und schockieren. Die Zeitung wurde immer mehr zu einem Sammelbecken für links- und rechtsextreme Agitatoren, Antisemiten, Dichter und sonstige Unruhestifter. Beiträge haben dort jedoch auch Größen und Bestsellerautoren wie Frédéric Beigbeder oder der bereits erwähnte Michel Houellebecq geschrieben. Limonow passte sich in dieses Milieu perfekt ein.
Trotz der großen Freiheiten, die das französische Presserecht gewährt, haben die hohen Schadensersatzforderungen dem Blatt irgendwann Garaus gemacht.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nahm das Leben von Limonow eine unerwartete, vielleicht aber auch konsequente Wendung zum Reaktionären: er gründete die russische National-Bolschewistische Partei, deren Parteifahne der der Nationalsozialisten frappierend ähnelt, als darauf Hakenkreuz durch Hammer und Sichel ersetzt sind (für mich als Anhänger von Hannah Arendts Totalitarismustheorie ohnehin zwei Seiten ein und derselben Münze), unterstützte offen die Serben im jugoslawischen Bürgerkrieg und ließ sich bereitwillig dabei filmen, wie er einige Schüsse aus einer serbischen Stellung auf die eingekesselte Stadt Sarajevo abfeuert.
In Russland störten seine politischen Pläne die Kreise der Staatsmacht, die völlig apolitisch den gigantischen Rohstoffreichtum zwischen den Mafiosi und den Silowiki aufteilen wollte, so dass er mehrmals im Gefängnis landete.
Carrère demonstriert mit seinem Buch, dass man einen Menschen nicht schätzen muss, um ihm zuzugestehen, dass er eine faszinierende Persönlichkeit mit einem aufregenden und reichen Leben ist.
- Ein russischer Roman
Ein Buch, in welchem Carrère aus seinem Leben schöpft und dabei drei unterschiedliche Themenstränge miteinander verbindet.

Aufhänger für sein Buch ist ein Filmprojekt über den letzten Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs. Der Ungar András Toma wurde zum Ende des Kriegs von der Wehrmacht eingezogen und geriet 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er im Lauf der Jahre einfach vergessen wurde. Im Jahr 2000 wurde er in einem psychiatrischen Krankenhaus entdeckt und wieder nach Hause geschickt.
Carrère möchte einen Film über diesen Gefangenen, aber auch über Russland drehen, hat aber kein genaues Konzept. Gleichzeitig beschäftigt ihn seine eigene Familiengeschichte. Der Leser erfährt, dass Carrère nicht aus einer adeligen französischen Familie stammt.
Sein Großvater mütterlicherseits, Georges Zourabichvili, war Georgier. (Funfact: die amtierende Präsidentin Georgiens, Salomé Zourabichvili, ist Emmanuel Carrères Tante).
Gemeinsam mit seinen Brüdern verließ er das Land aus Furcht vor den Bolschwiken. Nach einer Odyssee, die sie über Istanbul durch Europa führte, landeten die Brüder in Paris. Im Gegensatz zu seinen Brüdern, die sofort tatkräftig Unternehmen aufbauten und zu den Gründern und Stützen der georgischen Diaspora in Frankreich wurden, tat sich Georges Zourabischwili sehr schwer mit einem bürgerlichen Leben. Er studierte lange und promovierte in Philosophie in Berlin. Er war von einem unausrottbaren Selbsthass geplagt, trotz seines angesammelten Wissens hielt er sich gleichzeitig für etwas Besseres und für jemand Minderwertigen. Er arbeitete als Taxifahrer und die Familie lebte in großer Prekarität und Armut. Er schrieb endlose Briefe in einem zynischen selbstzerstörerischen wahnsinnigen Duktus wie Dostojewskis Kellerbewohner in „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs flüchtete die Familie mit Georges Tochter Hélène (Emmanuel Carrères Mutter) nach Bordeaux. Dort diente er sich den Deutschen als Übersetzer für logistische Aufgaben des Wehrmacht-Fuhrparks an.
Nach der Befreiung erscheinen bewaffnete Männer, die Georges mitnehmen. Er kommt nie mehr zurück. Es war die Zeit, in der offene Rechnungen beglichen wurden, und wer mit den Deutschen kollaboriert hatte, bekam große Probleme. Es spielte keine Rolle, ob der Beschuldigte Résistance-Kämpfer verraten oder Übersetzerdienste geleistet hatte. (Wobei der Leser nicht nachprüfen kann, ob es tatsächlich nur um Übersatzungsdienste ging oder ob er möglicherweise doch mehr gemacht hat). Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass sie ihm eine Kugel in den Kopf verpasst und ihn dann verscharrt oder in die Garonne geworfen haben. Es ist ein Trauma, das Emmanuel Carrères Mutter niemals losgelassen hat, das sie aber tief in sich verschlossen und innerhalb der Familie tabuisiert hatte.
Als dritten Handlungsstrang schildert Carrère das grausame, qualvolle Ende seiner Beziehung, was teilweise wirklich hart zu lesen ist, weil er Dinge schildert, die ein normaler Mensch nur unter allergrößter Selbstüberwindung seinem eigenen Tagebuch anvertrauen würde.
Sehr demütigend ist zum Beispiel die Episode, als er für seine Geliebten eine erotische Geschichte schreibt, die an dem Tag erscheinen soll, an dem sie eine Freundin mit dem Zug besuchen will. Er stellt sich vor, dass sie die Geschichte während der Zugfahrt, von ihm heimlich beobachtet, liest, ihn am Bahnhof, von der Geschichte erregt, erblickt, sie ein Hotelzimmer nehmen und dort die Liebe genießen. Doch nichts passiert, wie geplant. Am bewussten Datum sitzt seine Geliebte nicht im Zug. Stattdessen zwei Journalisten von „Le Monde“, die sein Fiasko schadenfroh beobachten und ihn am Ankunftsbahnhof feixend in Empfang nehmen. Hier wird der Leser einiger negativer Charakterzüge des Autors gewahr, allerdings ist ihm zuzugestehen, dass er sie offen dem Leser preisgibt.
Nebenher schildert er das Scheitern seines Filmprojekts, für das er ohnehin kein konkretes Konzept hatte. Denn die Menschen sind misstrauisch, nicht nur wegen der nahegelegen Chemiewaffenfabrik Mordikowo, die bei dem psychiatrischen Krankenaus liegt, sondern vor allem, weil sie sich schämen. Sie verdächtigen den Schriftsteller, hier in seiner Funktion als Filmemacher, ihr Elend zu „stehlen“, um es im Westen zu zeigen und auszuschlachten. Ihnen sind natürlich die Trostlosigkeit und die Tristesse, das elende Leben, die allgegenwärtigen Säufer nur allzu bewusst.
Das Buch ist auf eine schwer zu beschreibend Weise interessant, weil man sehr vieles über die Familiengeschichte, aber auch über die menschliche Natur erfährt und das Ganze durch Carrères Talent kunstvoll miteinander verwoben wird. Leider nimmt ein großer Teil des Buchs die Schilderung seiner scheiternden Beziehung ein. Man hat als Leser das unangenehme Gefühle, unfreiwilliger Zeuge einer schmerzhaften und intimen Beziehungskrise beizuwohnen, was das Buch manchmal zu einer peinigenden Lektüre macht.
- D’autres vies que la mienne (deutsch : « Alles ist wahr »).
Eines der härtesten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Auch hier bewegen sich die Themen in der persönlichen Erlebenssphäre des Autors.

Carrère ist mit seiner neuen Lebensgefährtin, der Journalisten Hélène Devynck, sowie ihren jeweiligen Kindern im Urlaub auf Sri Lanka. Es läuft nicht besonders gut zwischen den beiden, aber diesmal verzichtet Carrère darauf, die Dramaqueen zu spielen und denkt darüber nach, wie er diese Beziehung retten kann.
Dann bricht der Tsunami von 2004 über die Insel herein. Und eine unglaublich schreckliche Situation tritt ein. Das Kind eines anderen französischen Paares, das in der Hotelanlage urlaubt, wird von der Welle mitgerissen. Die ausländischen Urlauber müssen gemeinsam in der Hotellobby ausharren. Carrère schildert die grauenhaften Gedankengänge, die ihm durch den Kopf schießen, nämlich die Erleichterung, dass seine Kinder überlebt haben und gleichzeitig die Folter, die es für die anderen Eltern darstellen muss, die quicklebendigen Kinder zu sehen, wohl wissend, dass ihre Tochter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ertrunken ist. Schließlich macht sich Carrères Lebensgefährtin mit dem Vater des Kindes in die Leichenschauhäuser auf, um das tote Kind zu finden und zu identifizieren.
In einem weiteren Handlungsstrang wird die Krebserkrankung und das Sterben der Schwester von Carrères Lebensgefährtin geschildert, die als Richterin arbeitet und schließlich das Leben ihres Richterkollegen, der ebenfalls eine Krebserkrankung hatte und dem ein Unterschenkel amputiert werden musste.
Es ist manchmal drollig, wie er seinen Lesern seine Sorgen anvertraut, wie er es wohl anstellen kann, mit seinen Gesprächspartnern die schwierigen Themen anzugehen und dann schlussendlich nach dem Mittagessen, beim Kaffee kurzentschlossen sein Notizbuch auf den Tisch legt und sagt: „So, und jetzt erzähl mir von Dir.“
Hier zeigt sich für mich das wahre schriftstellerische Talent Carrères, wenn es nicht um Fiktion geht, denn in diesem Buch hat er es mit realen Menschen zu tun, deren Geschichte er aufschreiben will. Es ist nämlich eine durchaus schwierige Gratwanderung den Menschen gerecht zu werden, die ihm intime Dinge anvertraut haben. Sie authentisch auch in ihren Schwächen und ihren negativen Eigenschaften zu beschreiben und dennoch ihr Vertrauen nicht zu missbrauchen, sie nicht zu verraten. Das gelingt Carrère in einer – zumindest im französischen Original – einfachen und eleganten Sprache, die aber auch hart und brutal werden kann, wenn es sein muss.
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs. Es wird nämlich bezüglich der Krebserkrankung der Schwester und des Richterkollegen auf das Buch „Mars“ von Fritz Zorn Bezug genommen, ein Buch, das ich gewissermaßen als „Beifang“ gelesen habe, das aber dennoch wirklich interessant war.

Fritz Zorn stellt nämlich eine Überlegung auf: könnte es sein, dass Krebs entgegen der rationalen Annahme eigentlich die körperliche Manifestation von unterdrückten Bedürfnissen ist, die den Menschen dazu zwingen, sich mit seinen Wünschen und Zielen zu befassen? Die Krebserkrankung macht den Menschen, der dies erkennt, paradoxerweise frei.
Der Autor, der das Buch aus Gründen des Persönlichkeitsschutz unter Pseudonym geschrieben hat (eigentlich heißt er Federico Angst, aus der anscheinend bekannten Schweizer Unternehmerfamilie Angst), wuchs in einer großbürgerlichen Familie an der sogenannten „Goldküste“ des Zürichsees auf, in der alle Konflikte und Probleme verdrängt und unter einer künstlichen Harmonie ertränkt wurden.
Zorn lebte bis zu seinem frühen Tod mit 32 Jahren ein beziehungsloses Leben, in welchem er sich bis zum Ausbruch seiner Krankheit allem gefügt hat und niemals aufbegehrt hat. Bis zu seinem Tod hatte er keine Liebesbeziehung und keinen Sex.
Für ihn ist sein Krebs – genauer gesagt ein malignes Lymphom, das strenggenommen nach der Klassifizierung kein Krebs ist, aber wie einer wirkt; wie auch immer – eine psychosomatische Krankheit. Er ist eine Folge der Erziehung in der spezifisch duckmäuserischen Schweizer Oberschichtsgesellschaft. Für die Krankheit macht er seine „Eltern“ verantwortlich, die deswegen in Anführungszeichen gesetzt sind, weil sie für ihnein Sammelbegriff sind für „seine Familie, das Milieu in dem ich aufgewachsen bin, die bürgerliche Gesellschaft, die Schweiz, das System“.
Der schon im Artikel über den NSU erwähnte Hans-Joachim Maaz, hat auch einen Zusammenhang zwischen Krankheit und falschem Leben hergestellt, teilweise etwas esoterisch und „touchy-feely“ anthroposophisch. Aber es liegt natürlich auf der Hand, dass viele körperliche Erkrankungen Manifestationen der Psyche sind, die sich gegen ein falsches, sinnentleertes, entfremdendes Leben mit vielen Zwängen, geisttötenden Wiederholungen und Routinen, das die menschlichen Wünsche und natürlichen Bedürfnisse nicht befriedigt, wehrt und auflehnt.
In seinem ebenfalls lesenswerten Buch „Der Gefühlsstau“, das sich zwar mit der psychischen Disposition in der DDR befasst, aber durchaus auch auf westliche Gesellschaften übertragen lässt, schreibt er, dass er als Psychiater erkannte was, seine Patienten, „wirklich „unter Druck“ brachte, wenn sie an hohem Blutdruck litten, was ihnen auf den „Magen schlug“ und was sie ständig „runterschluckten“, wenn sie über chronische Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüre klagten, wovon sie „die Nase voll“ hatten, wenn sie an einem Schnupfen erkrankten oder was sie „lähmte“, einengte, schmerzte bei den vielfachen Beschwerden im Bewegungsapparat.“
Für Zorn stellt der Tumor, der an seinem Hals zu wachsen bekannt, die „verschluckten Tränen“ dar, die er nie geweint hatte.
Vielleicht ist das seine persönliche Art, das grausame Schicksal aus seelentötender Erziehung, Sexlosigkeit und Krebs zu rationalisieren.
Doch zurück zu Carrères Buch. Das Sterben der Schwester ist ebenfalls sehr hart zu lesen. Fast musste ich mir Zwang antun, um das letzte Drittel zu lesen, wo geschildert wird, wie ihr Mann, ein verträumter Comiczeichner, seiner sterbenden Frau beisteht. Das Sterben zieht sich hin und er ist schon nahe daran, die Maschinen auszuschalten. Hierbei wird er im letzten Augenblick von einer Krankenschwester abgehalten, die im erklärt, dass der Todeskampf dann noch schwerer wäre.
Der Leser kann natürlich verärgert über diese Schamlosigkeit sein, diese intimsten Momente auszuschlachten. Carrère ahnt natürlich diesen Vorwurf und zieht sich elegant aus der Affäre. Er hat diese beiden Ereignisse als Wink des Lebens verstanden, über sie zu schreiben.
Auch wenn einem die Lektüre so einiges abverlangt hat, halte ich mich diesbezüglich an Kafkas Bonmot: „Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?“
Wer auf ein Happy End nach dem Ende des Buchs hoffte, muss leider enttäuscht werden. Carrères Beziehung mit der Journalistin Hélène Devynck scheiterte. Es gab einen hässlichen Rechtsstreit, in welchem ihm seine Partnerin gerichtlich untersagen ließ, sie weiter als Objekt seiner schriftstellerischen Elaborate zu nutzen.
Seine neuesten Bücher „Yoga“ und „Le royaume“ (in welchem er eine zwanghafte Phase schildert, in welcher er sich obsessiv mit christlicher Religion beschäftigte und täglich die Kirche aufsuchte) habe ich noch nicht gelesen. Sein letzter Roman „V13“ befasst sich mit dem Terrorprozess gegen die Attentäter und Mittäter der Anschläge auf das „Batacalan“ und Bars im November 2015 in Paris, dem er als Prozessbeobachter beiwohnte.
Schade, mit Deinen Begrifflichkeiten komme ich einfach nicht zurecht. Rechts, links, das ist für mich wichtig. Ich kann linkes, also sozialistisch spinnertes Trottelzeug überhaupt nicht lesen, demnach müssen „meine“ Autoren rechts sein, auch wenn ich keinen kenne, der damit kokettiert. Ich halte ja auch Celine für rechts, Maaz ebenso, und ein Esoteriker ist der schon einmal gar nicht. Vielleicht befremdet Dich der sog. ganzheitliche Ansatz eines Arztes aus der Russenzone? Rechte Autoren, also wie Raspail oder Kempowski, jammern nicht über ihre Befindlichkeiten, und über seelentötende Erziehung, Sexlosigkeit und Krebs auch nicht. Das sind typische 68er Baustellen, die außerdem von der Journaille so lange breitgetreten werden bis selbst dem Zeitgeist davon eines Tages übel wird. Hoffe ich doch 😉 Mit 32 sterben, das ist tragisch, nimm es mir nicht übel, so richtig trocken hinter den Ohren war Zorn mit Sicherheit nicht, aber das werde ich hier nicht erklären. Alles in allem erkenne ich linkes Zeugs am Jammern, immer am Jammern, und am Rumopfern, Verzeihung, das ist kein richtiges Wort 😉 Ach so, wenn ich noch ein Buch schreiben wollte, dann versuchte ich unbedingt den Eindruck zu vermeiden, ich hätte ein Faible für Sophistik, also für Geschwätz. Und wenn Du was über Krebs lernen möchtest, dann lies Ryke Geerd Hamer. Bon week-end !
Nun ja, nicht nur „linkes Zeugs“ ist „am Jammern, immer am Jammern, und am Rumopfern [sic!]“ zu erkennen, sondern auch rechtes/rechtsextremes, wie in Ihrem Blog sehr schön nachzulesen. Und nicht nur an diesem; man sehe sich die einschlägigen rechten/rechtsextremen „Alternativmedien“ an: Jammern über Corona, Waffenlieferungen an die Ukraine, Frauen, Grüne, Frauen der Grünen, Linke, Frauen in der Linken, Gleichstellung von Frauen und, natürlich, geschlechtergerechte Sprache, um mal das Schlagwort vom Gendern zu vermeiden! Wer in Ihrem Fall so viel über „Trottel“ und „Kretins“ jammert (fast kein Beitrag ohne diese Worte!), hat es wohl auch nötig, das auch noch ohne Impressum und Informationen zur eigenen Person zu erledigen. Bleibt nur abzuwarten, bis dieser Art von „Zeitgeist davon eines Tages übel wird“. Ach, übrigens: selbst stolzer Besitzer eines „deutschen Verblödungsbettes“?
Herrje, warum kommentieren Sie hier und nicht unter dem deutschen verblödungsbett?
Ich habe als einziges „Limonow“ gelesen, weder auf Französisch noch auf Deutsch, sondern auf Englisch.
Über einen Unsympathen wie Limonow so zu schreiben, dass man trotzdem bis zum Schluss interessiert und gefesselt ist – und dazu en passant ein Porträt der ersten Jahre der Russischen Föderation zu zeichnen -, das fand ich beeindruckend.
Die Geschichte hinter dem „Widersacher“ fand ich immer absolut faszinierend, wenn sie nicht am Ende so brutal geendet hätte.
Und du hast eigentlich Recht: Am absurdesten an dem ganzen Lebensentwurf ist es, 20 Jahre auf Autobahnraststätten zu verbringen.
Wenn ich mal so etwas durchziehe, dann werde ich die Tage wenigstens in der Bibliothek verbringen. 🙂
Für Menschen, die lieber hören als lesen, gibt es „V13“ auch als Podcast.
Einmal als Hörspiel mit einem Fokus auf Carrères schriftstellerische Methode bei dem Projekt:
https://www.swr.de/swr2/hoerspiel/v-13-chronique-judiciaire-swr2-hoerspiel-2023-08-27-100.html
Und als 8-teilige Reihe, die mehr auf die Prozessbeteiligten und ihre Schicksale eingeht:
https://www.ardaudiothek.de/episode/swr2-hoerspiel/emmanuel-carrere-v13-1-8-der-erste-prozesstag/swr2/94727252/
Danke. Ich komme mit Podcasts nicht so wirklich klar. Ich brauche den mir eigenen Rhythmus Lesens und Verarbeitens.
Aber vielleicht höre ich ihn mir auf einer langen Autofahrt mal an.
Ich bin ein großer Fan von Podcasts, weil ich oft stundenlang spazieren gehe. Und wenn ich dabei etwas Schlaues höre, dann habe ich nicht so das schlechte Gefühl des Müßiggangs. 🙂
Aber komischerweise kann ich absolut gar nichts mit Hörbüchern anfangen.
Ich glaube, der Unterschied zu Podcasts ist, dass ich da auch mal weghören oder abschalten kann und (gefühlsmäßig) nicht so viel verpasse.