Prozess ohne den Hauptangeklagten

Merah.

Nur wenige andere Namen assoziiert man in Frankreich stärker mit dem absolut Bösen als Merah. In dieser Liga werden allenfalls noch Klaus Barbie oder der unselige Dr. Petiot genannt. Selbst Mesrine, der Staatsfeind Nummer 1, hat verglichen mit Merah den Nimbus eines Volkshelden.

Im März 2012 begab sich ein 23-jähriger Franzose auf einen mehrtägigen Terrortrip, auf dem er 7 Personen tötete, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

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Im Gespräch mit einem Verhandlungsbeamten erklärte er, er wolle „Frankreich in die Knie zwingen“. Er wollte Soldaten töten, die seine „Brüder in Afghanisten“ umbrächten. Und er wollte Juden töten.

Fünf Jahre nach den Taten fand nun eine ansatzweise Aufarbeitung der Morde statt. Eine Sonderkammer des Schwurgerichts von Paris saß über den Bruder des Attentäters zu Gericht.

Wenn man schon des Terroristen nicht habhaft werde konnte, war es dann wenigstens möglich, seinen Bruder zu verurteilen? Und wenn ja, wie? War er Mittäter? Gehilfe? Hatte er vielleicht gar nichts mit der Sache zu tun?

Rückblick auf einen außergewöhnlichen Kriminalfall:

  1. März 2012, Toulouse.

Imad Ibn Ziaten ist Fallschirmjäger beim 1. Luftlanderegiment in Francazal. Eine Versetzung nach Paris steht an, und er will zuvor sein Motorrad, eine Suzuki Bandit, verkaufen. Er hat eine Anzeige aufgesetzt und in der Beschreibung noch hinzugefügt: „Ich bin Soldat“. Hiermit wollte er gegenüber einem potentiellen Käufer seine Ordnungsliebe signalisieren und den gepflegten Zustand des Motorrads betonen. Weil er sich oft im Einsatz befand, sei es selten gefahren worden.

In Wirklichkeit ist dieser Hinweis sein Todesurteil. Ibn Ziaten weiß es nur noch nicht.

Mit dem Interessenten hat er sich für 16 Uhr am Rande eines Fußballplatzes in Toulouse verabredet.

Der „Käufer“ ist ein schlanker, drahtig aussehender Mann, der auf einer Yamaha TMAX ankommt, einem PS-starken Roller. Er trägt einen schwarzen Integralhelm, den er nicht abnimmt.

Die folgenden Geschehnisse sind – eine fast einzigartige Seltenheit – vollständig und beweissicher dokumentiert, da der Täter mit einer GoPro-Kamera, die er um seinen Oberkörper geschnallt hatte, alle Angriffe gefilmt hat.

Ibn Ziaten lächelt den vermeintlichen Käufer freundlich an und kommt ihm entgegen.

Dieser ist von seinem Roller abgestiegen und hat eine Pistole, einen Colt 1911, Kaliber .45 ACP, gezogen. Der Käufer spricht Ibn Ziaten an: „Bist du Soldat? Bist du Soldat?“ Seine Stimme ist nur ein tonloses Murmeln unter dem Helm.

Imad Ibn Ziaten lächelt weiter, obwohl er die Waffe gesehen hat. Er blickt dem Täter direkt in die Augen, ohne den Blick zu senken.

Der „Käufer“ hebt die Waffe und drückt ab. Die Kugel trifft Imad Ibn Ziaten ins linke Jochbein direkt unter dem Auge. Er taumelt langsam, kippt nach hinten und bleibt liegen, das Gesicht dem Himmel zugewandt. Er ist tot. Der Täter schießt noch ein weiteres Mal, doch die Kugel bleibt im Innenfutter des Motorradhelms stecken.

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Dann fährt er wie vom Teufel geritten davon. Auf Videoaufnahmen von Überwachungskameras, sieht man wie er – wie in wilder Freude – beim Fahren den Arm mit der Waffe in die Luft reißt.

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Jemand, der vorhat Soldaten umzubringen, muss ihn Montauban nicht lange suchen. Das Stadtbild wird von den Fallschirmjägern der nahegelegenen Doumerc-Kaserne geprägt.

Und so wird der Täter auch schnell fündig. Vor einem Geldautomat stehen drei Männer in Feldanzügen mit den charakteristischen roten Baretten auf dem Kopf. Sie sind in ihre Tätigkeit vertieft und sehen nicht den schlanken Mann, der hinter ihnen auf einem TMAX-Roller angerauscht kommt. Der Täter steigt ab und eröffnet sofort das Feuer auf sie.

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Mohamed Legouad und Abel Chennouf sind sofort tot. Loïc Liber, ein kräftiger Bursche aus dem Überseedépartement Gouadeloupe, wird in den Hals getroffen. Er überlebt schwer verletzt, bleibt aber vom Hals abwärts gelähmt.

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Nachdem er seine Tat vollbracht hat, brüllt der Täter „Allahu Akbar!“, springt auf seinen Scooter und rast davon.

Hatte die Polizei beim ersten Mord noch vage einen Vergeltungsakt im Drogenmilieu vermutet, geht sie jetzt von Terror aus.

19.03.2012, Toulouse

Die erste Stunde in der jüdischen Schule „Ozar Hatorah“ hat gerade begonnen. Einige Nachzügler sind noch vor dem Schultor, als ein weißlackierter Yamaha TMAX-Roller in der Straße auftaucht. Der Fahrer holt etwas aus dem Gepäckfach unter dem Sitz hervor und bewegt sich auf den Eingang der Schule zu.

Im Näherkommen sehen die Schüler, dass es sich um eine kurze Maschinenpistole, eine Mini-Uzi, handelt. Die Schüler glauben erst an einen Scherz, werden aber eines besseren belehrt, als der Täter auf sie anlegt. Der erste Feuerstoß trifft sie jedoch nicht, der Rückstoß ist so stark und der Täter so überrascht, dass die Salve ins Dach des Gebäudes einschlägt. Danach blockiert die Waffe.

Doch der Täter hat noch eine weitere Waffe bei sich, den bereits bekannten Colt 1911. Er feuert auf eine Gruppe von Schülern und trifft den 15-jährigen Bryan in den Bauch.

Er tötet den Religionslehrer Jonathan Sandler und seinen 5-jährigen Sohn Arieh. Die 7-jährige Myriam Monsonego, Tochter des Direktors, begreift zu spät, dass sie in großer Gefahr schwebt. Sie läuft los und dreht noch einmal um, weil sie ihren bunten Rucksack mitnehmen will, in dem sich besonders wertvolle Gegenstände befinden müssen. Der Täter schießt ihr in den Rücken.

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Tötet Gabriel, den 3-jährigen Sohn von Gabriel Sandler, der noch seinen Schnuller im Mund trägt. Dann kehrt er wieder zu Myriam um und tötet sie mit einem Kopfschuss.

Was war so wichtiges in ihrem Rucksack, dass sie ihn angesichts der großen Gefahr nicht aufgeben wollte? Ein Paar Ballerinas, ein rosa Tutu und ein Tischtennischläger.

Spuren

Die Polizei vermutet jetzt nicht mehr nur Terror, sie hat die absolute Gewissheit, dass ein Terrorist es auf Soldaten und Juden abgesehen hat. Angesichts des Massakers an Kindern muss der Killer schnellstens identifiziert und festgenommen werden.

Die Ermittler teilen sich in Teams auf und verfolgen mehrere Spuren: die Spur des Yamaha-TMAX-Rollers, die Spur des Colt 1911, die Spur zu Rechtsextremisten oder Islamisten, die zu solch einer Tat fähig wären und schließlich die Spur der Motorrad-Anzeige.

Die Ermittlungen zur Pistole laufen schnell ins Leere. Die Waffe ist tausendfach legal und illegal im Land in Umlauf, ist sicherlich im Unterweltmilieu durch unzählige Hände gegangen. Somit ist es unmöglich ihren Ursprung und ihren Besitzer zu identifizieren.

Das Roller-Team hat zunächst auch keinen Erfolg zu vermelden. Alle Käufer von TMAX-Rollern in der fraglichen Farbkombination werden identifiziert und können für die Taten ausgeschlossen werden. Interessant ist, dass ein schwarzer TMAX-Scooter Anfang März in Toulouse gestohlen wurde.

Den Durchbruch bringt die Abfrage der Verbindungsdaten zur Verkaufsannonce. Da die Ermittler davon ausgehen, dass der Täter es speziell auf Soldaten abgesehen hatte, versuchen sie herauszubekommen, welche Personen mit den Suchbegriffen „Motorrad“ und „Soldat““ auf dem Verkaufsportal gesucht haben. Dies schränkt den Kreis der Verdächtigen stark ein. Im Raum Toulouse sind es ganze vier. Mit dieser Suchwortkombination wurde vom Anschluss einer gewissen Zoulikha Aziri die Anzeige aufgerufen. Zwei ihrer Söhne sind in den Polizeidatenbanken gespeichert: Abdelkader und Mohamed Merah.

Der eine findet sich in der Datenbank wegen seines Hangs zu einem aggressiven und als bedrohlich eingeschätzten Salafismus, der andere für kleinere Straftaten.

Die letzte Bestätigung kommt von einem Yamaha-Händler. Er ruft die Polizisten zurück, weil er sich erinnert, dass ein Kunde sich explizit danach erkundigt hatte, wie man das Trackingsystem, mit dem jeder dieser hochpreisigen Roller serienmäßig ausgestattet ist, ausschalten kann.

Die Polizisten legen ihm mehrere Fotos vor. Er erkennt Mohamed Merah.

Jetzt sind die Ermittler sicher, den richtigen Mann zu haben.

Unabhängig davon hatten Agenten des Inlandsgeheimdienstes DCRI (nach einer Umorganisation im Jahr 2015 umbenannt in DGSI) nach dem Betrachten der Bilder der Überwachungskameras an der jüdischen Schule beim Abgleichen mit Verdächtigen aus dem rechtsextremistischen und islamistischen Spektrum den Eindruck, einen alten Bekannten vor sich zu haben: die schmale, hagere Statur, die hektischen, nervösen Bewegungen, alles deutete auf Mohamed Merah, so dass ein Team eine kleine Überwachungskamera vor der Eingangstür seines Hauses positioniert.

Der Zugriff

Mohamed Merah wohnt in der Rue du Sergent-Vigné 17 in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im Hochparterre. Die Fensterläden sind durchgehend geschlossen. Die Beamten wissen nicht, ob Merah in der Wohnung ist oder nicht, denn Merah hat die Angewohnheit, ganze Tage hindurch Computer zu spielen und lange zu schlafen.

Am Dienstag, den 20. März 2012 haben sie die Bestätigung, dass er da ist. Die Läden öffnen sich kurz. Merah verhält sich äußerst misstrauisch und konspirativ.

Der Einsatz läuft unter äußerster Dringlichkeit an. Ein neues Attentat muss um jeden Preis verhindert werden. Der Beschluss wird gefasst, Merah nicht beim Verlassen des Hauses festzunehmen, um Unbeteiligte nicht zu gefährden, sondern ihn in der Nacht im Schlaf zu überwältigen. Die Ermittler befürchten außerdem, dass Merah sehr früh aufsteht, um das Morgengebet zu verrichten. Die Staatsanwaltschaft erteilt eine Ausnahmegenehmigung für einen Einsatz in der Nacht, da eine Festnahme innerhalb einer Wohnung normalerweise erst ab 6 Uhr morgens durchgeführt werden darf.

Zwei Ringe werden um den Wohnblock gebildet. Der innere Ring ist mit Beamten des DCRI besetzt, die das Haus unauffällig im Auge behalten sollen, der äußere Ring besteht aus Spezialkräften der Polizei, die auf das Startzeichen warten.

An sich handelt es sich um einen Routineeinsatz: Die Tür aufbrechen, die Wohnung stürmen, die Zielperson im Schlaf überwältigen, fesseln und mitnehmen. Für erfahrene Beamte ein Kinderspiel.

Doch in dieser Nacht läuft nichts so ab wie geplant.

Was die Beamten nämlich nicht wissen ist, dass Mohamed Merah der Aufmerksamkeit der Beamten an diesem Abend zweimal entgangen ist. Obwohl das Haus bereits umstellt war und versteckte Kameras sowohl auf die Vorder- und Rückseite des Hauses gerichtet waren, war es ihm gelungen, das Gebäude mit einem Mietwagen aus der Garage zu verlassen und einen Bekenneranruf beim Nachrichtensender France24 zu machen.

Es ist Merah also nicht nur gelungen, das Haus zu verlassen, sondern auch noch zurückzukommen, ohne dass seine Abwesenheit und seine Rückkehr den Beamten aufgefallen wären. Ein kapitaler Fehler der Agenten der DCRI.

Die Beamten sind an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Denn in dieser Zeit hätte Merah auch weitere Morde begehen können. Erst hinterher, bei der Auswertung seiner GoPro-Kamera stellt sich heraus, dass Merah am Tag des Massakers in der jüdischen Schule noch einen weiteren Soldaten umbringen wollte. Er hatte sich schon in das Wohnhaus begeben und sich selbst im Aufzug beim Durchladen der Waffe gefilmt. Das Glück war auf der Seite des Soldaten, der zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause war. Danach fuhr Merah zur Schule „Ozar Hatorah“.

Die Erklärungen der beteiligten Beamten, dass sie sich zu weit zurückgezogen hätten, um nicht entdeckt zu werden und dass die Aufnahmen der Kameras wegen des Regenwetters nur undeutlich gewesen waren, wirken wie eine schale Ausflucht. Möglicherweise ist hier noch nicht alles ans Licht gekommen.

All das wissen die Beamten also nicht, als sich um kurz vor 2 Uhr 30 am 21.März 2012 die Angriffskolonne aus schwarzgekleideten und schwerbewaffneten Männern lautlos dem Gebäude nähert.

Auch hier wirkt der Einsatz improvisiert, obwohl man zugestehen muss, dass unter äußerstem Zeitdruck gehandelt wurde:  Ein Agent der DCRI hatte eine Magnetkarte für die Eingangstür beschafft, mit der man ins Haus gelangen konnte, aber nicht überprüft, ob sie funktioniert, aus Furcht von dem äußerst misstrauischen Merah bemerkt zu werden.

Die Karte funktioniert, aber der Schließmechanismus ist laut und in dem schlecht isolierten Haus sehr deutlich zu hören. Sicherlich ist das Klacken auch in der Hochparterrewohnung von Merah zu hören. In der Dunkelheit rückt die Angriffskolonne auf den Treppenstufen vor.

Möglicherweise hat Merah das Klicken des Schließmechanismus gehört und sich beim Blick durch den Türspion gewundert, warum das Licht im Treppenhaus nicht angeht. Ein Nachbar hätte die Tür geöffnet und dann Licht im Treppenhaus angemacht, um sich zurechtzufinden.

Vielleicht hat er auch das Geräusch des „Door Raider“ gehört, einer hydraulischen Vorrichtung, um Türen aufzubrechen, das die Polizisten an der Tür angesetzt hatten.

Fakt ist: Merah ist da und er ist wach.

Merah schießt aus zwei Pistolen durch die Tür. Ein Beamter erleidet einen glatten Durchschuss durch den Oberschenkel knapp über dem Knie. Ein anderer wird in den Schulterprotektor getroffen, bleibt aber unverletzt. Die Tür wurde leicht eingedrückt und gibt eine kleine Öffnung genau im Winkel der Treppe frei, aus der Merah auf die Polizisten feuert. Die schießen zurück. In der Wohnung platzt eine Wasserleitung. Wasserfontänen schießen hervor und setzen die Wohnung unter Wasser.

Die Beamten müssen sich eiligst zurückziehen und den Verletzten bergen. Schlimm ist außerdem, dass einer der erfahrensten Beamten des Teams in einer Ecke gegenüber der Treppe blockiert ist, genau im Schusswinkel von Merah. Dieser feuert auf ihn und trifft ihn am Kopf. Die Verschalung des Kevlarhelms platzt ab, doch die Kugel dringt nicht bis zum Kopf durch. Allerdings ist der Beamte benommen. Ein Arzt stellt später ein Hirnhämatom fest.

Die Operation ist ein Fiasko. Statt einer kurz-und-schmerzlos-Aktion müssen sich die Beamten auf eine Belagerung einstellen. Scharfschützen gehen in Stellung. Währenddessen sind die Bewohner des Hauses gezwungen, in ihren Wohnungen zu verharren, und zwar in den Räumen die am weitesten von der Eingangstür entfernt sind. Im Haus wird auf Anweisung der Polizei die Strom-, Gas- und Wasserversorgung abgestellt.

Einen ganzen Tag lang versuchen die psychologisch geschulten Polizeiunterhändler Merah zu beschäftigen und zu ermüden. Er hingegen verspottet sie und brüstet sich mit seinen Taten. Er verlangt einen Beamten der DCRI zu sprechen, mit dem er in der Vergangenheit schon zu tun hatte. In den Prozessakten trägt er das Pseudonym „Karim“. Ihm liefert er ein Geständnis aller Taten ab mit allen Details, die nur er als Täter kennen konnte. Zwischendurch gibt er vor, nachdenken zu müssen. Er zeigt guten Willen und wirft einen Schlüssel aus dem Fenster. Der Schlüssel gehört zu einer Garage, in der die Polizisten die meisten Indizien seiner Taten finden: den Yamaha-TMAX-Roller und den Colt 45. Nach einer Weile wirft er den Schlüssel für den Mietwagen aus dem Fenster. Im Wagen finden Sie die Micro-Uzi, einen Colt Python 357 Magnum und eine Pumpgun.

Die Verhandler versuchen weiter, Merah wach zu halten, um ihn zu ermüden. Es hilft ihnen, dass die Wohnung 10 cm unter Wasser steht. Merah verspricht, sich in der Nacht zu ergeben. Doch am Abend ändert er seine Meinung. Er hat die zahlreichen Pausen zum Ausruhen genutzt. Er ist frisch und wach. Er teilt mit, dass er lieber sterben wolle, als sich zu ergeben. „Ich bin ein Mudschahid!“, ruft er den Beamten zu, „Kommt und holt mich. Ich werde euch zu empfangen wissen. Ich habe keine Angst. Ihr habt einen Mann vor euch, der den Tod so liebt wie ihr das Leben!“

Die Beamten können fürs erste nichts tun. Die Scharfschützen haben keine Sicht auf ihr Zielobjekt. Alles, was sie tun können ist in unregelmäßigen Abständen Blend- und Schockgranaten, sogenannten „Flashbangs“, in die Wohnung zu schießen, um Merah die Möglichkeit des Schlafs zu nehmen, doch in der Wohnung rührt sich nichts mehr.

Das Ende

Donnerstag, 22. März 2012. Seit der Nacht hat es in der Wohnung keine Bewegung mehr gegeben. Die Beamten versuchen mittels einer Wärmekamera herauszufinden, wo sich Merah in der Wohnung befindet. Sie wissen nicht, ob er schläft oder vielleicht auch tot ist. Doch die Kamera kann eine Wärmequelle entdecken. Mohamed Merah hat sich im winzigen Badezimmer der Wohnung verschanzt.

Ein erneuter Zugriff wird vorbereitet. Der Plan ist einfach: die Tür eindrücken, hinter dem Schutz eines kugelsicheren Schildes vorrücken, Tränengas ins Badezimmer leiten, Merah mit einem Elektroschock aus einer Taser-Pistole kampfunfähig schießen, ihn danach festnehmen.

Der erste Teil des Plans gelingt. Die bereits lädierte Tür leistet keinen Widerstand. Sehr langsam rückt die Kolonne aus zwölf Männern in der überschwemmten Wohnung vor, in der Merah Regale und andere Gegenstände umgeworfen hat, um sich zu verbarrikadieren. Sie vergewissern sich, dass keine Sprengfallen vorhanden sind. Es dauert eine Stunde, bis sie beim Badezimmer ankommen. Gerade wollen sie eine Bohrmaschine ansetzen, um das Tränengas in das Badezimmer leiten zu können, als Merah herausstürzt und auf die Polizisten feuert.

Eine heftige Schießerei beginnt. Von außen schießen Spezialkräfte, die auf Leitern stehen, vom Balkon in die Wohnung. Merah schießt aufs Geratewohl nach außen und trifft einen Beamten in die Schußweste. Etwa fünfzig Meter weiter, wo der Innenminister den Einsatz beobachtet, wird ein weiterer Polizist von einer Kugel in den Fuß getroffen.

Um 11 Uhr 32 erscheint Merahs nervöse Silhouette auf dem Balkon. Zwei Scharfschützen drücken ab. Eine Kugel trifft ihn in den Kopf, die andere ins Rückenmark. Er kippt nach vorne über die Balkonbrüstung. Mohamed Merah ist tot, bevor er auf dem Boden aufschlägt.

Familienbande

Mohamed Merah ist 1988 als jüngstes Kind in eine dysfunktionale Familie geboren worden.

Sein Vater, ein Arbeitsmigrant, hatte bereits in Algerien eine Frau und mehrere Kinder, als er in einer arrangierten Ehe Mohameds 18-jährige Mutter heiratet. Die Ehe ist von Gewalt überschattet. Mohameds Mutter Zoulikha Aziri lässt sich von ihrem Mann scheiden, der nach einem Gefängnisaufenthalts wegen Cannabisschmuggels nach Algerien zu seiner ersten Familie zurückkehrt. Die Mutter ist mit der alleinigen Erziehung ihrer fünf Kinder heillos überfordert.

Sobald er die Fähigkeiten hierzu hat, führt ihr mittlerer Sohn Abdelkader, der jähzornig und gewalttätig ist, das Regiment im Haus. Alle Söhne geraten mit dem Gesetz in Konflikt. Abdelkader und Mohamed gehen den Weg zu einer rigorosen und reaktionären Form des Islam. Nicht gemeinsam, sondern jeder auf seinem eigenen Weg. Denn Abdelkader macht in seiner Gewalt auch vor seinem jüngsten Bruder nicht halt.

Seinen älteren Bruder, Abdelghani, verletzt er mit mehreren Messerstichen schwer, als dieser sich mit einer Frau einlässt, deren Großvater jüdisch ist.

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Abdelghani, dem man die Ähnlichkeit mit seinem jüngeren Bruder ansieht, hat mit seiner Familie vollständig gebrochen. Er setzt sich für Toleranz und Friedfertigkeit ein. Auch die jüngere Schwester Aïcha hat mit dem Salafismus nichts zu tun und trägt auch kein Kopftuch.

Mohameds ältere Schwester Souad hat noch vor ihrem Bruder Abdelkader die reaktionärste Form des Salafimus für sich angenommen.

Obwohl sie öffentlich die Anschläge verurteilte, ist sie insgeheim stolz auf die Taten ihres Bruders Mohamed. So sagte sie es wortwörtlich ihrem Bruder Abdelghani, der das Gespräch mit einem verdeckten Mikrofon für eine Reportage aufzeichnete.

(ab Minute 45:00)

Obwohl sie auf einer Überwachungsliste des DCRI  stand, gelang es ihr mit ihren  vier Kindern nach Syrien abzutauchen, wo sie sich mit ihrem Mann dem Islamischen Staat anschlossen. Über ihren Aufenthaltsort ist bis heute nichts bekannt. Quellen zufolge lebt sie heute in Algier, wo sie von den staatlichen Autoritäten zu einem strengsten Redeverbot vergattert wurde.

In dieser zerrissenen und toxischen Familie ist Mohamed Merah herangewachsen. Unlenkbar und schwer erziehbar mit einer chaotischen Schullaufbahn. Einer seiner Ausbilder in einer Karosseriewerkstatt sagte über ihn, er habe goldene Hände für das Handwerk gehabt. Sein schlechter Charakter stand ihm jedoch im Weg. Lange behielt er keinen Ausbildungsplatz und keine Arbeit.

In den Monaten vor den Anschlägen begab sich Mohamed Merah – unbeachtet von den französischen Sicherheits- und Geheimdiensten – auf ausgedehnte Reisen in den Nahen Osten und bis nach Afghanistan. Im Juli 2010 fliegt er von Deutschland aus in die Türkei. Von dort reist er weiter nach Syrien, Jordanien und sogar nach Israel. In Kairo trifft er seinen Bruder Abdelkader, der dort religiöse Studien betreibt.

Im November 2010 fliegt er über Tadschikistan nach Afghanistan, wo er im Dezember auf einer Landstraße bei Kandahar von amerikanischen Soldaten aufgegriffen, verhört und aus dem Land geworfen wird.

Seine letzte Reise führt ihn im August und September 2011, unter dem Vorwand eine Braut zu suchen, nach Pakistan. Sein Ziel sind die Stammesgebiete im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet: die Hochburg der Taliban. Obwohl sie ihn zunächst für einen Spion halten, erhält er dort eine kurze Ausbildung an verschiedenen Waffen. Und er erhält das, wonach er eigentlich gesucht hatte: die Erlaubnis und den Auftrag eines islamischen Gelehrten, Ungläubige zu töten.

Kaum ein halbes Jahr später begeht er die Attentate.

Der Prozess

Im Oktober 2017, fünfeinhalb Jahre nach den Morden, nach Abschluss der langwierigen Ermittlungen und der Terminierung der Hauptverhandlung, kam einer speziellen Kammer für Terrorverfahren, die nicht mit drei Berufsrichtern und sechs Geschworenen, sondern ausschließlich mit fünf Berufsrichtern besetzt ist, die Aufgabe zu, die Umstände der Morde aufzuklären und die Beteiligen zu bestrafen. Schon zu Beginn hatte der Prozess einen Vorgeschmack des Unvollendeten: Der große Abwesende ist Mohamed Merah.

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Auf der Anklagebank, hinter einer Plexiglasscheibe, saß sein Bruder Abdelkader. Angeklagt wegen Mittäterschaft an den Morden. Neben ihm Fettah Malki, dem die Anklage vorwirft, Mohamed Merah eine kugelsichere Weste und die Mini-Uzi beschafft zu haben.

Für die Öffentlichkeit und die Medien ist Abdelkader derjenige, der seinen Bruder Mohamed mit dem Gift des Hasses indoktriniert hat. Der öffentliche Druck, einen Schuldigen für die feigen und abscheulichen Morde zur Rechenschaft zu ziehen ist enorm groß. Für das Gericht besteht die Herausforderung darin, angesichts des enormen Drucks, der Anfechtung zu widerstehen, ihn leichtfertig anstelle seines toten Bruders büßen zu lassen.

Bei Abdelkader ist die Sache ist kompliziert. Er ist ein eingefleischter Salafist, hasst Frankreich und die westliche Demokratie und befürwortet in seinen Reden Anschläge gegen „Ungläubige“, aber er hat in seiner Vergangenheit keine – zumindest nicht mit der für eine Verurteilung erforderlichen Sicherheit – terroristische Gewaltakte geplant oder verübt. Es gilt herauszufinden, ob und wie Abdelkader an den Morden beteiligt war. War er Mittäter oder nur Gehilfe? Oder hatte er möglicherweise überhaupt nichts mit den Taten seines Bruders zu tun?

Die große Frage ist nämlich auch, ob Mohamed Merah tatsächlich der einsame Wolf war, als den er ihn die Polizei darstellte, möglicherweise um eigenes Versagen bei der Überwachung im Vorfeld zu kaschieren, und ob er wirklich keinerlei Unterstützung oder täterschaftliche Mithilfe von anderen erhalten hat.

In den Verhören hatte Abdelkader Merah eingeräumt, seinem Bruder, den er nur sporadisch sah, kurz vor den Taten eine Motorradjacke gekauft zu haben. Auch sei beim Diebstahl des TMAX-Rollers dabeigewesen.

Nach Verlesung der Anklage und der Befragung der Angeklagten zum Tatvorwurf kommen die Opfer und Hinterbliebenen zu Wort.

In Frankreich findet die gerichtliche Zeugenaussage traditionell im Stehen statt. Der Zeuge muss sich in das „prétoire“ begeben, der so kleine und doch so große Raum zwischen Publikum und Richterbank. Dort stellt er sich an die „barre“, in modernen Gerichten ein Sockel, manchmal ein kleines Pult. Im ehrwürdigen, holzgetäfelten Schwurgerichtssaal im Pariser Justizpalast ist es eine von Millionen Händen glattpolierte Messingstange.

Naoufal, der Bruder von Imad Ibn Ziaten, äußert zuerst seinen Schmerz und seine Kränkung darüber, dass man seinem Bruder zuerst eines gescheiterten Drogendeals verdächtigt hatte und erklärt: „Ich habe zwar das Gefühl, auf dieser Erde zu leben, aber dass meine Seele schon im Himmel ist.“

Seine Mutter Latifah Ibn Ziaten, die seit dem Tod ihres Sohnes in Frankreich die Botschaft des Friedens verbreitet, erklärt vor den Richtern: „Er [Abdelkader] sagt, dass er sich für seinen kleinen Bruder schäme. Dass er hoffe, dass er im Paradis ist. Aber wenn man jemanden grundlos tötet, dann kommt man egal in welcher Religion, nicht ins Paradis. Wenn er die Gebote des Islam befolgt hätte, dann hätte er seinen Bruder davor bewahrt. Er hätte unsere Kinder beschützt!

Nicolas Ranson berichtet davon, wie er versucht hat, die kleine Myriam Monsonego zu reanimieren: „Ich hatte den Geschmack von Blut und Erbrochenem im Mund. Und ich schmecke ihn heute immer noch.“

Erstaunlich sind die Botschaften, die an Liebe und Versöhnung appellieren.

Albert Chennouf zieht ein Bild seines Enkels hervor, der nach dem Tod seines Vaters Abel Chennouf zur Welt gekommen ist: „Die Merahs haben meinen Sohn getötet, aber sie werden die Liebe nicht töten. Die Liebe ist stärker als der Tod.“

Die Schwester von Eva Sandler, der „Ehemann und zwei Söhne innerhalb von 40 Sekunden entrissen“ wurden, erklärt: „Ich höre hier über Antisemitismus sprechen, über Hass und Gewalt. Ich bin gekommen, um über das Leben zu sprechen, über Liebe und Zärtlichkeit.(„Je suis venue vous parler de vie, d’amour, de tendresse. C’est le champ lexical de la famille Sandler.“)

Den Richtern zugewandt sagt sie: „Bitte lassen Sie die Liebe über den Hass gewinnen. Möge die Justiz diese Geißel des Hasses amputieren, wie man ein Übel an der Wurzel ausreißt.“

Vornehm und würdevoll trotz seines Schmerzes sagt auch Samuel Sandler aus, der einen Sohn und zwei Enkel verloren hat. Er zitiert André Malraux, der angesichts der Nazigreuel schrieb: Die Menschen habe der Hölle noch etwas beigebracht.

Wer erschießt ein Kind, das noch seinen Schnuller im Mund trägt?“ fragt er rhetorisch in den Gerichtssaal, ohne den Nachnamen des Angeklagten in den Mund zu nehmen, der auch von den anderen Nebenklägern geflissentlich verschwiegen wird.

Der Voltaire-Saal, in dem das Schwurgericht sitz, ist in Tränen aufgelöst. Das Publikum, die Anwälte und auch einige Journalisten weinen. Auch die Protokollbeamtin. Sogar einige Gendarmen scheinen erschüttert. Eine Gerichtszeichnerin, obwohl sie schon seit drei Wochen den Prozess verfolgt, verlässt den Saal und hält sich dabei die Hand vor den Mund, um nicht vor Entsetzen zu schreien.

Nur zwei Gesichter bleiben unbewegt: das der Marmorbüste der Marianne an der Wand über den Köpfen der Richter und das von Abdelkader Merah.

Schlussvorträge

Nachdem die Beweisaufnahme geschlossen war, beantragte die Staatsanwältin wenig überraschend eine lebenslange Freiheitsstrafe gegen Abdelkader Merah wegen siebenfachen Mordes in Mittäterschaft.

Doch sie hatte nicht mit der Widerborstigkeit der Verteidigung gerechnet. Abdelkader Merah hatte sich den kampflustigsten Verteidiger ausgesucht, den Frankreich aktuell zu bieten hat: Éric Dupond-Moretti .

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Der gedrungene, aus einfachen Verhältnissen stammende Mann mit dem Bulldoggengesicht und der Statur eines Ringers trägt den Beinamen „El Acquitador“ für die zahlreichen Freisprüche, die er für seine Mandanten vor den Schwurgerichten errungen hat.

Er ist ein angriffslustiger Raubauz, der keiner Konfrontation aus dem Weg geht und selbst unter extremem Druck ruhig bleibt. Die Zuschauer stehen Schlange vor dem Gerichtssaal, bevor er seine rhetorisch geschliffenen Plädoyers hält.

Assistiert wird er in diesem außergewöhnlichen und historischen Fall von zwei jungen Kollegen, Archibald Celeyron und Antoine Vey, die irgendwie typisch französische wilde Haarschöpfe auf dem Kopf tragen.

Nach dem Schlussvortrag der Staatsanwältin und der Nebenklägervertreter kommt die Reihe an die Verteidigung. Archibald Celeyron, 30 Jahre, der in diesem Verfahren vermutlich seine erste richtige Feuerprobe besteht, übt sich nicht in Rhetorik. Er hält eine juristische Lektion. Punkt für Punkt nimmt er das Plädoyer der Staatsanwaltschaft auseinander.

„Nach vier Jahre andauernden Ermittlungen“, erklärt er „haben Sie einen Roller und eine Motorradjacke vorzuweisen. Das ist lächerlich!“ Er wendet sich an das Gericht: „Man erwartet von Ihrer Entscheidung nicht, dass sie das Blut abwäscht. Ihre Entscheidung wird nicht die Tränen trocknen. Sie werden im Respekt unserer Gesetze Gerechtigkeit walten lassen. Und weil Sie Gerechtigkeit walten lassen werden, werden Sie Abdelkader Merah freisprechen!“

Nach Antoine Vey spricht der Großmeister selbst. Éric Dupond-Moretti führt kein Skalpell, sondern die grobe Axt. In dem überhitzten Kessel, in den sich der Gerichtssaal verwandelt hat, warnt er das Gericht vor den beiden Klippen dieses Prozesses: „der Schmerz der Opfer, der auf seinem Weg alles mit sich reißt“ und  „die öffentliche Meinung, diese Prostituierte, die den Richter am Ärmel zieht“.

Der Richter muss uns sagen, ob die Gesetze, für die unsere zivilisierte Gesellschaft tausende von Jahren gebraucht hat, um sie auszuarbeiten, noch Anwendung finden oder ob wir uns in einer neuen Ära befinden“.

Dann besitzt er die Kühnheit sich der Mutter eines der getöteten Soldaten zuzuwenden: „Madame Ibn Ziaten, sie sagten, dass wir widerstehen müssen. Wenn unsere Gesetze keine Gültigkeit mehr besitzen, dann hat der Terrorismus gewonnen.“

Er beschließt sein Plädoyer mit den Worten an das Gericht: „Wenn Sie Abdelkader Merah verurteilen, dann haben sie zweifellos geurteilt, aber sie haben keine Gerechtigkeit gebracht!“

Das Gericht ist den Ausführungen der Verteidigung gefolgt. Es hielt eine Mittäterschaft Abdelader Merahs an den Morden für nicht erwiesen und hat ihn in diesen Punkten freigesprochen. Jedoch hat es ihn wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung zu zwanzig Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Der Strafrahmen wurde vollständig ausgeschöpft.

Nachdem Abdelkader Merah bereits fünf Jahre in Untersuchungshaft gesessen hat und wie jeder Gefangene theoretisch einen Anspruch auf einen Erlass der Reststrafe zur Bewährung hat, könnte er also in einigen Jahren wieder die Freiheit erlangen.

Er hat von den Spielregeln einer Zivilgesellschaft und menschengemachten Gesetzen profitiert, die für ihn, im Vergleich zu denen seines Gottes nichtswürdig sind.

Update: im Berufungsverfahren hat das Gericht nun doch eine Mittäterschaft angenommen und Abdelkader Merah am 18. April 2019 zu einer Freiheitsstraf von 30 Jahren verurteilt.

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Eine Antwort zu Prozess ohne den Hauptangeklagten

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